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Acryl, Wolle, Modelliermasse, Seil, Besen, künstliche Wimpern auf Leinwand, 140 x 120 cm, 2022 © Kornelia Reichart

Das Streben nach Wohlstand und Glück gehört zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. Das zeigt die Märchenfigur des Goldesels, der seinem Besitzer auf eine bequeme Weise Vermögen beschert. Eine Wiese mit grünem Klee und ein pralles Euter unterstreichen diese Glückssymbolik. Kornelia Reichart verwandelt das Märchenbild in ein groteskes Mischwesen aus einem Zebra, einem Esel, einem Kamel und einer Kuh. Die Mandorla, der Heiligenschein aus der christlichen Kunst, weist auf die überhöhte Wertigkeit hin, die Besitz und darüber definierter Status in unserer Gesellschaft haben. Sie kontrastiert mit dem weltlichen Material der Besenmähne und dem abgenutzten Seil. Dadurch zeigt sich das Auseinanderklaffen von hohem Anspruch und alltäglicher Arbeit. Künstliche Wimpern verweisen auf die Entfremdung von der Natur. Das Mischwesen erleichtert sich in einem üppigen Schwall. Ist ihm seine Mahlzeit aus dem Edelmetall etwa doch nicht gut bekommen?