Der Fratz

Die Pubertätswirren brachten provokative Geschichten, in denen ich mir eigene Wort- und Weltbilder erschrieb. Ich wollte die miefende Dunstglocke der bayerischen Kleinstadt in die Luft jagen, die fiesen, viel zu engen Grenzen sprengen und mit dem Kopf durch die Wand. So schloss ich mich nachts mit filterlosen Kippen und einem toxischen Zauberelixier namens schwarzer Tee in meinem Zimmer ein und schrieb und schrieb mit dem Teufel um die Wette. Der nächtliche Spuk endete jäh, als meine Eltern von der Sache Wind bekamen. Meine aus heutiger Sicht harmlosen Geschichten schlugen tatsächlich ein wie eine Bombe, sie lösten ein längeres pädagogisches Nachbeben aus. Egal, immerhin hatte ich meine Leser erreicht!