Acryl, Modelliermasse, Nägel, Schwämme, Glas, Perlen, Plastikfolie, Wolle, Schere auf Leinwand, 100 x 140 cm, 2018 © Kornelia Reichart
Hier wird der Prozess des Erzählens bildlich umgesetzt in eine Reise auf einem Teppich über ein ungewisses Meer. Die Arbeit knüpft an die westliche Sehnsuchtsvorstellung von einem Morgenland nach Hesse an. Die Inhalte der Erzählung sind im Bild verteilt. Es gibt lebhafte Seiten, wie die orangefarbenen Fische zeigen. Die Krokodile mit ihren Schuppen aus Acrylhäuten und die stachligen Felsen, besetzt mit Seeigeln aus Nägeln lassen Schreckliches vermuten. Auch die Quallen aus Plastikfolie verheissen nichts Gutes. Die Erzählerin flicht sich einen Zopf, während der Mann unbeeindruckt vom Kometeneinschlag über seinem Kopf seelenruhig Flöte spielt. Auf dem Teppich eingearbeitet sind eine Storchenschere und ein Kamm. Zwischen beiden Figuren reckt sich eine Schlange in die Höhe, auf deren Kopf eine Glühbirne leuchtet. Ein hervorgehobenes, technisches Detail, das in der märchenhaften Traumwelt irritierend wirkt.